Am Donnerstag 27. April...
... feierte die Geschäftsstelle Weltkirche, Gerechtigkeit und Frieden der Diözese Mainz einmal das 50jährige Bestehen des Maximilian-Kolbe-Werks. Zum zweiten, dass es schon 22 Jahre Zeitzeugengespräche im Bistum Mainz gibt. (Also eine typisch rheinische Jubiläumszahl, die allerdings Corona geschuldet ist.)
Eingebettet war die Feier dieses Jubiläums in Zeitzeugenbegegnungen mit Schüler*innen an den Vormittagen vom 23. – 29. April in der Bildungsstätte Kloster Jakobsberg bei Ockenheim; ein wunderbarer Ort oberhalb des Rheins gelegen.
Andacht und Festakt
Die Jubiläumsveranstaltung begann um 15:30 mit einer Andacht, der Dr. Udo Bentz, Weihbischof von Mainz vorstand. Anschließend gab es auf launige Art einen Rückblick auf gut zwei Jahrzehnte Zeitzeugenbesuche anhand von vielen Fotos, den Alois Bauer, Stephanie Roth und Katja Steiner moderierten. Auf dem Hintergrund der langjährigen Zusammenarbeit mit dem Maximilian-Kolbe-Werk Freiburg – Hilfswerk für KZ- und Ghettoüberlebende - wurde auch dessen 50-jähriges Bestehen mitgefeiert. Im Oktober wird es einen großen Festakt in Berlin geben. Um 19:00 ging es zum Abendessen und zum anschließenden Gesprächsaustausch mit Gästen aus beteiligten Schulen, ehemals mitarbeitenden Zivildienstleistenden, ehrenamtlichen Helfer*innen, Kooperationspartner*innen und natürlich den angereisten Zeitzeug*innen, darunter auch Henriette Kretz, die schon zweimal bei Zeitzeugengesprächen im Bistum Limburg dabei war. Der Abend klang aus mit der Geschichte über ein KZ-Häftlingskleid, das Margret Müller geschenkt bekommen hatte. Es gehörte Zofia Klinke, Häftling Nr. 25 948 im KZ Ravensbrück.
Die Kolleg*innen der Diözese Mainz haben den Beginn des Zeitzeugenprojekts in Limburg von den Anfängen an wohlwollend und mit großer Unterstützung begleitet.
Wir sind die Letzten.
Hans Sahl (1902-1993)
Fragt uns aus.
Wir sind zuständig.
Wir tragen den Zettelkasten
mit den Steckbriefen unserer Freunde
wie einen Bauchladen vor uns her.
Forschungsinstitute bewerben sich
um Wäscherechnungen Verschollener,
Museen bewahren die Stichworte unserer Agonie
wie Reliquien unter Glas auf.
Wir, die wir unsre Zeit vertrödelten,
aus begreiflichen Gründen,
sind zu Trödlern des Unbegreiflichen geworden.
Unser Schicksal steht unter Denkmalschutz.
Unser bester Kunde ist das
schlechte Gewissen der Nachwelt.
Greift zu, bedient euch.
Wir sind die Letzten.
Fragt uns aus.
Wir sind zuständig.