Es war ein freudiger Abend, der Montag 10. März im Jüdischen Gemeindezentrum Frankfurt. Auch wenn - immer auch - die Trauer der Shoah anwesend war. Jedoch strahlte an diesem Abend mit Eva Szepesi eine Frau solche Lebensfreude aus, welche mit Glück, Kraft und Lebensmut der Vernichtung entging, dass deutlich wurde, wer am Ende gesiegt hat.
Sie ist erst die zweite Frau, nach Trude Simonsohn (1921-2022), welche das Ehrensiegel in Silber (eine Replika des alten Siegels der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main) erhielt.
Der letzte Würdenträger war der ehemalige hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, welcher an diesem Abend auch anwesend war.
Benjamin Graumann, der Vorstandsvorsitzende der jüdischen Gemeinde, hatte auf wunderbare, wertschätzende Weise in den Abend und das Leben und "die umermessliche Kraft" von Eva Szepesi eingeführt. Oberbürgermeister Mike Josef verblieb es in seiner Laudatio an die Lebensdaten von Eva Szepesi zu erinnern und seine wenigen persönlichen Eindrücke von ihr in angemessene Worte zu fassen.
Nach der Verleihung des Preises veranschaulichte Eva Szepesi kraftvoll ihre Aufgabe "für die zu sprechen, die nicht mehr sprechen können".
Hagit Halaf und Andrés Rosales begleiteten auf stimmige und intuitive Weise diesen Abend musikalisch.
Das Projekt "Zeitzeugen" im Haus am Dom ist - so wie es Benjamin Graumann formulierte - "unendlich dankbar, dass [Eva Szepesi] ... diese Welt zu einem besseren Ort" macht.